Wann kommt DVB-T2? 6. Juni 2014AllgemeinDD1GO Bei einem Treffen in Berlin haben sich Anfang der Woche erstmals die Marktbeteiligten zu ihren Zeit- und Frequenzplanungen fuer den Umstieg von DVB-T auf DVB-T2 ausgetauscht. Der Koordinator Netze, Technik, Konvergenz der Medienanstalten, Thomas Fuchs, hatte dazu Vertreter von ARD, ZDF, RTL, ProSiebenSat.1, VPRT und Media Broadcast zu einem ersten runden Tisch eingeladen. Deutlich wurde, dass inzwischen alle Marktbeteiligten den Umstieg auf DVB-T2 anstreben und unter gewissen Rahmenbedingungen die terrestrische Fernsehverbreitung fuer zukunftsfaehig und attraktiv halten. Begruesst wurde von allen Anwesenden dabei insbesondere die Entscheidung der RTL-Gruppe, die terrestrische Verbreitung mit Fokus auf DVB-T2 fortzufuehren. Einigkeit bestand auch darueber, dass dieser uebertragungsweg nur durch den Umstieg auf Dauer erhalten und weiter entwickelt werden kann. Die Beteiligten verstaendigten sich zudem darauf, DVB-T2 ausschliesslich im Kodierstandard HEVC einzufuehren. DVB-T2 ermoeglicht den Empfang von mehr Programmen in besserer Qualitaet, insbesondere in HD. Waehrend die privaten Anbieter und Netzbetreiber ein Angebot anstreben, das ueberwiegend verschluesselt und bundesweit einheitlich vermarktet wird, wird das oeffentlich-rechtliche Angebot unverschluesselt empfangbar sein. Dies ist technisch unproblematisch. Ausweislich des Digitalisierungsberichtes der Medienanstalten haben im Jahr 2013 elf Prozent der deutschen TV-Haushalte Fernsehen ueber DVB-T empfangen. Das entspricht knapp 4,2 Mio. Haushalten in Deutschland. Fuer insgesamt 2,1 Mio. Haushalte ist DVB-T der einzige Fernsehempfangsweg. Die sukzessive Einfuehrung von DVB-T2 wird ab Mitte 2016 angestrebt. Nach jetzigen Planungen wird der Umstellungsprozess in der Flaeche im Jahr 2020 abgeschlossen sein. Am Ende des Migrationsprozesses auf DVB-T2 werden dann auch Kapazitaeten frei, mit denen die Mobilfunkunternehmen die Breitbandziele der Bundesregierung umsetzen koennen. An die Laender erging der Appell, das fuer den Umstieg benoetigte Frequenzspektrum bis zum Jahre 2020 zu sichern. Auch vor dem Hintergrund der europaeischen Entwicklungen im Breitbandbereich werden damit die Interessen des Bundes hinreichend beruecksichtigt. Die Medienanstalten werden den weiteren Umstiegsprozess koordinieren und steuern. Dabei stehen zunaechst die Feinplanung des Zeitrahmens und die detaillierte Frequenzplanung im Mittelpunkt, anschliessend auch die Kommunikation gegenueber Verbrauchern und Endgeraeteindustrie. Naechster Schritt ist nun die Vorbereitung eines Beschlusses der Ministerpraesidentenkonferenz, um das private Frequenzspektrum auf einen bundesweiten Plattformbetrieb umstellen zu koennen. Quelle: TecTime TV Newsletter vom 06.06.2014